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Feb | 2024

Sind Sie tagsüber müde oder schnarchen Sie? – dahinter könnte eine Schlafapnoe stecken

Welche Risikofaktoren bestehen für eine Schlafapnoe?

Zu den bekannten Risikofaktoren zählen Übergewicht, zunehmendes Lebensalter, der Körperbau, Alkohol, sowie bestimmte Medikamente. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Die Schlafapnoe ist übrigens eine sehr häufige Erkrankung. Mehr als 5% aller Erwachsenen (also jeder Zwanzigste!) sind betroffen und bedürfen einer speziellen Behandlung.

Welche Beschwerden macht die Schlafapnoe?

Sie verursacht zahlreiche Beschwerden sowohl nachts als auch tagsüber. Zu den wichtigsten Symptomen gehören Abgeschlagenheit und Tagesmüdigkeit bis hin zur unfreiwilligen Einschlafneigung auch in kritischen Situationen (z.B. beim Autofahren). Hierdurch besteht für diese Patienten ein erhöhtes Unfallrisiko. Konzentration und Aufmerksamkeit sind deutlich herabgesetzt.

Wie entstehen Atempausen bei einer Schlafapnoe?

Nicht selten ist es der Partner im Bett, der als erstes feststellt, dass möglicherweise etwas nicht stimmt. Er bemerkt z.B. Atemaussetzer oder störendes Schnarchen und dies kann sehr beunruhigend sein.

Es gibt 2 verschiedene Arten, durch die Atempausen entstehen:

a)       Bei einer obstruktiven Schlafapnoe erschlafft die Zunge im Schlaf, fällt nach hinten und verschließt die Atemwege. Es kommt zum stillen Ringen des Patienten nach Luft. Um nicht zu ersticken, holt der Körper dann nach einer Weile kräftig Luft und dies führt oft zu heftigem Schnarchen.

b)      Bei einer zentralen Schlafapnoe kommt es ebenfalls zu Atempausen, hierbei ist das Atemzentrum im Gehirn gestört.

gesunder Schlaf, Schlafstörungen

Was macht gesunden und erholsamen Schlaf aus?

Normalerweise durchlaufen wir nachts wiederholt 4 verschiedene Schlafphasen, damit wir gut und gesund schlafen. Entscheidend für die Erholung ist vor allem der Tiefschlaf. Im REM-Schlaf hingegen träumen wir und verarbeiten z.B. tagsüber erlebte Dinge.

Warum ist eine Schlafapnoe gefährlich?

Bei der Schlafapnoe ist die Phase des erholsamen Tiefschlafs verkürzt,

Dies ist vergesellschaftet mit zahlreichen Risiken für Krankheiten. beispielsweise:

  • Erhöhter Blutzucker (Diabetes)
  • Gewichtszunahme
  • Bluthochdruck, Schwitzen, innere Unruhe
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsprobleme, psychische Krankheiten
  • Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit

Schließlich führt eine längere unerkannte Schlafapnoe zu einer verkürzten Lebenserwartung.

Polygraphie Diagnostik

Wie wird eine Schlafapnoe diagnostiziert?

Die Polygraphie ist eine Methode, bei der der Patient zuhause schläft, während Atemfluss, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Schnarchgeräusche und Atembewegungen an Bauch und Brust gemessen werden.

Aus diesen Parametern können Rückschlüsse auf eine mögliche Schlafapnoe gezogen werden. Bei Unklarheiten schließt sich die Untersuchung in einem Schlaflabor an.

Wie kann eine Schlafapnoe behandelt werden?

Es gibt mehrere Methoden der Behandlung. Hierzu zählen Lagekissen, Überdruckbeatmung (cPAP), Unterkiefer-Schienen und operative Verfahren. Es ist ärztliche Aufgabe festzulegen, welches Verfahren im Einzelfall zur Anwendung kommt.

FAZIT

Wenn Sie denken, bei Ihnen oder Ihrem Partner könnte eine Schlafapnoe vorliegen, sprechen Sie uns gerne an. Füllen Sie vorab bitte die beiden beigefügten „Fragebogen Tagesschläfrigkeit“ aus und bringen diese mit.

Jan | 2024

Krankheiten vermeiden durch Ernährung – wie geht das?

Kollage mediterane Küche

Durch einen mediterranen Ernährungsstil werden Entzündungsprozesse im Körper reduziert. Dies ist grundsätzlich förderlich für unsere Gesundheit, wie wissenschaftliche Studien zeigen [1, 2, 3]. Durch mediterrane Kost wird außerdem die Vielfalt unserer Darmbakterien gefördert, die wiederum antientzündlich durch Produktion kurzkettiger Fettsäuren wirken [4].

Im Folgenden sind einige Nahrungsmittel aufgeführt, die antientzündlich bzw. antioxidativ wirken. In wissenschaftlichen Studien konnte für diese Nahrungsmittel eine nachweislich positive Wirkung auf die Gesundheit gezeigt werden.

Ballaststoffe (Täglich sollen 30 Gramm aufgenommen werden).

  • Floh- oder Leinsamen ins Müsli oder Joghurt einrühren
  • Viel Obst und Gemüse und Hülsenfrüchte essen

Omega-3-Fettsäuren

  • Fisch essen ist gesund, idealerweise 2 x pro Woche. Fettreiche Arten wie Lachs, Hering oder Makrele sind zu bevorzugen.
  • Nüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren, diese sollten ungeröstet und ungesalzen sein.

Gewürze

Ingwer, Curry, Kurkuma, Kümmel und Knoblauch. Sie alle besitzen positive und auch antioxidative Wirkungen.

verschiedene Gewürze

Pflanzliche Öle

  • Lein-, Raps- oder Weizenkeimöl sind zu bevorzugen, da sie einen hohen Anteil an Alpha-Linolensäure enthalten, einer Vorstufe von Omeaga-3-Fettsäuren.

Auf der anderen Seite ist es ebenso wichtig, dass wir Nahrungsmittel reduzieren, die Substanzen enthalten, durch die Entzündungsprozesse im Körper gefördert werden. Hierbei geht es vor allem um das Reduzieren und Weglassen tierische Fette.

Tierische Fette

  • Maximal 350g reines Fleisch pro Woche (egal ob rotes oder weißes Fleisch)
  • Verzicht auf verarbeitete Fleischprodukte wie Wurstwaren oder Schinken
  • Möglichst wenig Butter verwenden
  • Fetthaltige Milchprodukte nur in Maßen. Hier sollten fettarme oder alternative Produkte z.B. aus Hafer- oder Sojamilch bevorzugt werden. Wichtig ist, bei alternativen Milchprodukten auf den Calciumzusatz zu achten.

 

Literaturnachweise:

  • Anania C. et al. Mediterranaean diet and nonalcoholic fatty liver disease. World J Gastroenterol 2018; 24(19): 2083 –2094.
  • Abenavoli L. et al. Diet and Non-Alcoholic Fatty Liver Disease: The Mediterraean Way. Int J Environ Res Public Health 2019; 16(17): 3011.
  • Christ A & Latz E. The Western lifestyle has lasting effects on metaflammation. Nat Rev Immunol 2019; 19(5): 267 – 268.
  • Bolte L. A. et al. Long-term dietary patterns are associated with pro-inflammatory and anti-inflammatory features of the gut microbiome. Gut 2021; 70: 1287 – 1298.

Quelle:

Jahrespressekonferenz der deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen e.V. (DGVS) 2023

Dez | 2023

1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag

HIV und AIDS – Vor genau 40 Jahren begann die Epidemie

Aids-Schleife

HIV ruft die Immunschwäche AIDS hervor. Genau vor 40 Jahren wurde das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) erstmals identifiziert. Seither wurden erhebliche Fortschritte in der Therapie und der Vorbeugung gemacht. Zeit für einen Blick in die Gegenwart und auch in die Zukunft…..

Auf welchem Weg infizieren sich Menschen mit HIV?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich mit HIV zu infizieren, das höchste Risiko tragen Personen mit bei ungeschützten sexuellen Kontakten, insbesondere mit häufig wechselnden Partnern, sowie Personen mit intravenösem Drogengebrauch. Leider wird die HIV-Infektion auch heute noch spät erkannt: Bei einem Drittel der Patienten liegt der Infektionszeitpunkt bei Diagnosestellung im Durchschnitt schon 10 Jahre zurück.

Die aktuelle Situation der HIV-Epidemie

In Deutschland werden jedes Jahr weit über 2000 neue HIV-Infektionen erkannt und zur Zeit leben hierzulande über 90.000 Personen mit dem Virus.

Aktuelle Daten zeigen, dass in Deutschland inzwischen 90% der HIV-Infizierten einen Test gemacht haben und somit von ihrer Erkrankung Kenntnis haben. Von diesen Personen erhalten über 95% eine wirksame HIV-Therapie und bei über 95% der therapierten Personen ist die Behandlung sehr erfolgreich, mit vollständig unterdrückter Viruslast.

Wirksame Therapie und Vorbeugung

Mit den hoch wirksamen HIV-Medikamenten erreichen wir heute, dass HIV-Patienten ihre Krankheit gar nicht mehr spüren und ein ganz normales Leben führen können.

Heutzutage ist es auch möglich, Medikamente vorbeugend einzusetzen, d.h. sie werden in bestimmten Situationen zur Verhinderung einer HIV-Infektion eingesetzt. In Deutschland stehen HIV-Medikamente selbstverständlich allen Menschen mit einer Krankenversicherung zur Verfügung.

Werden wir HIV und AIDS vollständig besiegen können?

Leider nein, in absehbarer Zeit ist eine vollständige Elimination der Erkrankung nicht möglich, da kein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht und die Krankheit nicht heilbar ist. Die gute Nachricht ist aber, dass die hochwirksamen HIV-Medikamente die Ansteckungsgefahr aufheben. Um möglichst viele Menschen behandeln zu können ist es besonders wichtig, dass die Krankheit früh erkannt wird und sich Personen mit einem HIV-Risiko regelmäßig testen lassen.